Carl Maria von Weber an Attilio Grisi in Würzburg
Bamberg, Montag, 4. März 1811

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S: Wohlgebohren

dem Herrn Atillio Grisi

Großherzogl: KonzertMeister

zu

Würzburg.

Bester Herr KonzertMeister!

So eben habe ich die Ehre Ihr Schreiben vom 3t huj: zu erhalten und eile Ihnen hierauf zu berichten daß die Opern Partituren* den nächsten PostTag abgehen werden, und ich nichts sehnlicher wünsche als daß S: Königl: Hoheit Allerhöchst zufrieden damit sein möchten. Was die Zahlung betrifft so ersuche dieselben sie mir per Wechsel oder baar nach Augsburg an die H: Banquier Carli et Comp:* zu schikken, wo ich sie richtig erhalten werde.      die Overture mit Chinesischem Thema werde ich mit Vergnügen Ihnen zuzu beyzulegen die Ehre haben, nur bitte ich auf dem Zettel zu bemerken daß Sie nach einer ächt Chinesischen Melodie, welche in dem Dictionnäre de Musique de J: J: Rousseau steht*, bearbeitet ist.      Daß sie aus Ihren Händen in keine andre kommt, ist die einzige Bedingniß die ich zu machen habe, und außerdem mache ich mir eine Freude daraus, Ihnen damit einiges Vergnügen zu verschaffen*.

Indem ich Ihnen den verbindlichsten Dank für Ihre viele Mühe abstatte*, wünsche ich Gelegenheit zu haben, Ihnen je wieder meine Bereitwilligkeit zu Gegendiensten beweisen zu können, und habe die Ehre zu seyn E: Wohlgebohren
ergebener Diener
Carl Marie von Weber.

Apparat

Zusammenfassung

übersendet seine beiden Opern und die chines. Ouvertüre

Incipit

So eben habe ich die Ehre Ihr Schreiben vom 3t huj: zu erhalten

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Dresden (D), Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (D-Dl)
    Signatur: Mscr. Dresd. t 4197

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • PSt: R. 3. BAMBERG. | 5 MAR. 1811.
    • auf der Adressenseite in umgekehrter Schriftrichtung Vermerk von Grisi (Tinte): „Kapelmeister | V: Weber | marzo 1811“

Textkonstitution

  • „zuzu“durchgestrichen
  • s„S“ überschrieben mit „s

Einzelstellenerläuterung

  • „Opern Partituren“Laut Tagebuchnotizen vom 4. März enthielt der Brief die Nachricht, dass der Großherzog von Würzburg die Partituren von Silvana und Abu Hassan erwerben wolle, und Weber übergab am selben Tag Carl Bode beide Werke zur Kopiatur; vgl. dazu Brief an Gänsbacher vom 27. Februar 1811.
  • „H: Banquier Carli et Comp:“Weber erhielt den Wechsel über die Summe von 165 Gulden laut Tagebuch am 2. Mai.
  • „Dictionnäre de Musique … J: Rousseau steht“Jean Jacques Rousseau, Dictionnaire de Musique, Paris 1768, erneut als Bd. 27 und 28 der Collection complète des Oeuvres de J. J. Rousseau, Genf 1782. In dieser Ausgabe ist das von Weber verwendete Air Chinois im Anhang des 2. Bandes auf Tafel N abgedruckt.
  • „Ihnen damit einiges Vergnügen zu verschaffen“Eine Aufführung der Ouvertüre ist in Würzburg erst am 14. Juni 1813 nachweisbar, vgl. J. G. Wenzel Dennerlein, Geschichte des Würzburger Theaters von seiner Entstehung im Jahre 1803–4 bis zum 31. Mai 1853, nebst einem chronologischen Tagebuch und einem Anhang, Würzburg 1853, S. 85.
  • „Ihre viele Mühe abstatte“Grisi hatte den Ankauf der Partituren vermittelt, vgl. Tagebuch 1. und 4. März. Im Brief an Gänsbacher vom 27. Februar 1811 spricht Weber allerdings noch sehr abschätzig von Grisi.

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