Carl Maria von Weber an Friedrich Gerstäcker in Kassel
Dresden, Donnerstag, 22. April 1824

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S Wohlgebohren

Herrn Fried: Gerstäker

Kammer Sänger S: K: Hoheit des

Churfürsten

zu

Cassel.

Ehe ich meine Worte an Sie richte, mein lieber Freund, muß ich vor allem den herzlichsten Dank Ihrer lieben Frau für das herrliche Geschenk* aussprechen, das uns sowohl durch seine Schönheit und Vollkomenheit entzükte, als es uns innigst erfreute, als einen Beweis ihrer fortdauernden Liebe und Andenkens, welchen beiden allein es möglich war, eine solche unendlich mühsame, viele Zeit und Anstrengung kostende Arbeit zu unternehmen.      Glauben Sie daß wir dieß im vollsten Maaße erkennen und verdanken, und bedauern Sie meine arme Frau, die ein rheumatisches Fieber ins Bette feßelt, und daher heute abhält selbst ihren Dank dem lieben Tenorweibchen auszudrükken.      Eine förmliche KunstAusstellung wird bei uns gehalten. und die Kunstverständigen und Layen erfreuen sich bewundernd des Anbliks.      ich will den Schirm auch sogleich machen laßen, damit Sie ihn in seinem ganzen Glanze sehen.

Ein Concert hier, wird alle Menschen erfreuen, und die regste Theilnahme Ihnen die alte Anhänglichkeit bewähren.

Daß Sie Anfangs Juny herkommen ist sehr gut, denn zu Ende Juny gehe ich ins Bad*.

Wegen ein paar Zimmern für Sie wird gesorgt werden, und ich hoffe Sie werden den guten Willen nicht verschmähen. das Nähere wird Lottchen umständlicher berichten, als ich armer Geplagter es kann.

Die besten Grüße an Freund Spohr, in einigen Tagen geht Brief und Oper von mir an ihn ab.
Wie freue ich mich darauf Sie beide wieder zu sehen. da wollen wir uns recht ausplaudern.
Nochmals 1000, 1000 Dank! ! !      Immer Ihr Freund
CMvWeber.
Dresden d: 22t Aprill 1824.

Apparat

Zusammenfassung

dankt, auch im Namen seiner kranken Frau, für das Geschenk der Gerstäckers; erwähnt eine Kunstausstellung in Dresden; würde sich über ein Konzert der Gerstäckers in Dresden freuen und kümmert sich um Zimmer; freut sich auf das Wiedersehen; Spohr werde er seine Oper in wenigen Tagen übersenden

Incipit

Ehe ich meine Worte an Sie richte, mein lieber

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Wien (A), Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Bibliothek (A-Wgm)
    Signatur: Weber an Gerstäcker 1

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (2 b. S. einschl. Adr.)

    Einzelstellenerläuterung

    • „… Frau für das herrliche Geschenk“Weber hatte laut Tagebuch am 18. April 1824 einen „herrlichen Ofenschirm“ (wohl einen gestickten Bezug zu einem solchen) von Gerstäckers erhalten.
    • „… Juny gehe ich ins Bad“Zu Gerstäckers Reise u. a. nach Dresden vgl. den Kommentar zum Brief vom 19. März 1824.

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