Carl Maria von Weber an Carl Graf von Brühl in Berlin
Prag, Dienstag, 9. April 1816

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Hochgeborener Herr Graf!
Verehrtester Freund!
Δ

Nicht nur, daΔ ich es meiner Pflicht gemäß halte, sondern hauptsächlich auch, da ich auf DeroselbenΔ gütiges FürwortΔ u. thätige Verwendung hoffe – u. darum bitte – zeige ich Ihnen an, daß ich gestern Sr. Majestät dem König die PartiturΔ meiner Cantate übersendet, u. zugleich um die Erlaubniß gebeten habe, nach Berlin kommen u. sie am Jahrestag der Schlacht, d. 18t Juni Δ, im Saale des Δ Opernhauses zum Besten Δ invalid gewordenerΔ Krieger selbst aufführen zu dürfenT.

Da Ew. Hochgeboren mir über meine früher, in ähnlicher Beziehung gethaene AnfrageΔ keine weitere Antwort gegeben haben, so glaubte ich Ihnen die Sache lästig, u. wollte nicht gerne weiterΔ zudringlich erscheinen. Nun aber bitte ich, da das GanzeΔ gewiß in Ihre Hände kommt, um die gütige Vorsorge und warme Theilnahme, die Sie so sehr allem Streben zum Guten widmen.

Von Kunstneuigkeiten giebt es nicht viel bei unsΔ. Hr. u. Mad. Fries /: geborene Spitzeder :/ aus NürnbergΔ haben 12Δ Gastrollen gegeben u. sehrΔ gefallen, ohne jedochΔ eben Sensation zu machen*.      Von neuen Stücken hat der „Vielwisser“, /: zu dem Herr Bayer einen passenden Schluß gemacht hat :/Δ u. besonders Das Gut Sternberg von Fr. vonΔ Weißenthurn, sehr gefallen*. LetztesΔ ist Δ eins der bessern neuern Lustspiele.

Schließlich erlauben Sie mir noch meinen beßten Dank für die Aufführung der Silvana im Opernhause auszusprechen*. Ich habe mit Freuden darin Ihre freundschaftlichen Gesinnungen erkannt, die ich durch spätere, gediegenere Arbeiten zu rechtfertigen hoffe.Δ Mit den Gefühlen der herzlichsten u. innigsten Hochachtung habe ich die Ehre mich zu nennenΔ Ew. HochgeborenΔ
ergebensten Freund u. Diener
C. M. von Weber.

Apparat

Zusammenfassung

teilt mit, dass er die Partitur der Sieges-Kantate an den König gesendet und um Erlaubnis gebeten habe, diese am Jahrestag der Schlacht in Berlin aufführen zu dürfen; berichtet kurz über Prager Theater-Neuigkeiten; dankt für Aufführung der „Silvana“ in Berlin

Incipit

Nicht nur, da ich es meiner Pflicht gemäß halte

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung in 2 Textzeugen

  • 1. Textzeuge: Kopie: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. II B, 1. a., Nr. 4, S. 6–7

    Quellenbeschreibung

    • Abschrift von Ida Jähns

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Brühl, S. 8–9
  • 2. Textzeuge: Entwurf: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. II A f 3, 21ε, S. 95f.

Textkonstitution

  • gerne weiter„zum 2t male darum bittend“ durchgestrichen und ersetzt mit „gerne weiter
  • „Erlauben Sie“durchgestrichen

Einzelstellenerläuterung

  • „… jedoch eben Sensation zu machen“Vgl. den Prager SpielplanT zum 15., 18., 21., 23., 26., 28., 30. März sowie 1. und 4. April 1816.
  • „… von Weißenthurn , sehr gefallen“Zu den Prager Erstaufführungen (7. März bzw. 3. April 1816) vgl. den Prager SpielplanT.
  • „… der Silvana im Opernhause auszusprechen“Am 4. Januar 1816 hatte die elfte und vorerst letzte Aufführung der Silvana (nach der EA am 10. Juli 1812) an den Königlichen Schauspielen in Berlin stattgefunden.

Lesarten

  • Textzeuge 1: Hochgeborener Herr Graf! Verehrtester Freund!
    Textzeuge 2: An den Grafen Brühl.
  • Textzeuge 1: nur, da
    Textzeuge 2: nur weil
  • Textzeuge 1: Deroselben
    Textzeuge 2: E. Hochgebohren
  • Textzeuge 1: Fürwort
    Textzeuge 2: Vorwort
  • Textzeuge 1: Partitur
    Textzeuge 2: Part.
  • Textzeuge 1: Text nicht vorhanden.
    Textzeuge 2: 1816
  • Textzeuge 1: Text nicht vorhanden.
    Textzeuge 2: großen
  • Textzeuge 1: Text nicht vorhanden.
    Textzeuge 2: der in der Schlacht
  • Textzeuge 1: gewordener
    Textzeuge 2: gewordenen
  • Textzeuge 1: Anfrage
    Textzeuge 2: Anfragen
  • Textzeuge 1: gerne weiter
    Textzeuge 2: zum 2t male darum bittend gerne weiter
  • Textzeuge 1: das Ganze
    Textzeuge 2: die Sache
  • Textzeuge 1: bei uns
    Textzeuge 2: Text nicht vorhanden.
  • Textzeuge 1: /: geborene Spitzeder :/ aus Nürnberg
    Textzeuge 2: Text nicht vorhanden.
  • Textzeuge 1: 12
    Textzeuge 2: Text nicht vorhanden.
  • Textzeuge 1: sehr
    Textzeuge 2: recht
  • Textzeuge 1: jedoch
    Textzeuge 2: Text nicht vorhanden.
  • Textzeuge 1: /: zu dem Herr Bayer einen passenden Schluß gemacht hat :/
    Textzeuge 2: Text nicht vorhanden.
  • Textzeuge 1: Fr. von
    Textzeuge 2: Text nicht vorhanden.
  • Textzeuge 1: Letztes
    Textzeuge 2: Text nicht vorhanden.
  • Textzeuge 1: Text nicht vorhanden.
    Textzeuge 2: auch
  • Textzeuge 1: die ich durch spätere, gediegenere Arbeiten zu rechtfertigen hoffe.
    Textzeuge 2: und ich hoffe sie durch spätere gedigenere Arbeiten zu rechtfertigen. Erlauben Sie
  • Textzeuge 1: habe ich die Ehre mich zu nennen
    Textzeuge 2: nenne ich mich
  • Textzeuge 1: Hochgeboren
    Textzeuge 2: H.

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